LOS GEHT!

Im Folgenden habe ich dir wichtige Informationen für deine Reise nach Indien zusammengestellt. Vieles davon ist natürlich kein Muss. Nimm es als Vorschläge, die dir deinen Aufenthalt an der einen oder anderen Stelle noch schöner machen.


FLUG

Um deinen Flug zu buchen empfehle ich dir Google Flights. Es bietet dir die Möglichkeit, Preise zu verschiedenen Flugdaten schnell und auf einen Blick zu vergleichen. Gleiches kannst du über Flugladen.de machen.

VISUM

Für deine Reise benötigst du das Indien E-Tourist Visa. Es reicht aus, wenn du es vier bis sechs Wochen vor deiner Abreise beantragst. Das machst du online und zwar hier  Bestätigung und Visum erhältst du per E-Mail. Wundere dich nicht: Die Website ist nicht sehr nutzerfreundlich, hängt sich zwischendurch gerne auf, funktioniert am Ende aber mit etwas Geduld! 

Für die Beantragung brauchst du ein Scan deines Reisepasses als PDF (maximale Größe: 300 KB) sowie ein Passbild als JPG (maximale Größe: 1 MB). Die Bezahlung erfolgt per Kreditkarte. 

Als Grund für deine Reise kannst zwischen drei Möglichkeiten wählen: Yoga Retreat, Tourismus oder Business. Wähle für den einfachsten Weg “Tourismus” aus, das erspart dir weitere Rückfragen. Denn Yoga ist inzwischen ein echtes Business in Indien, und Yoga Retreat kann alles Mögliche bedeuten und ggf. zahlreichen Rückfragen nach sich ziehen. Als Kontakt in Indien kannst du die Daten von deiner Unterkunft angeben.

AUSLANDSKRANKENVERSICHERUNG

Hast du sicher schon, aber falls nicht: Ich empfehle dir eine Auslandskrankenversicherung für deine Reise nach Sri Lanka abzuschließen. Ich habe eine von der HUK-COBURG. Sie bietet die nötigen Leistungen und kostet ca. 15 € im Jahr. 


UMGANG MIT GELD IN SRI LANKA

Geldautomat: Am besten ziehst du Geld aus dem Geldautomat anstatt es vor Ort zu wechseln und zieh es immer direkt in Sri Lankan rupee. Informiere dich außerdem vor Abreise bei deiner Bank, wie ihre Bedingungen im außereuropäischen Ausland sind. Manche haben einen Mindestbetrag, der abgehoben werden muss. Oft sind es 50 € (entspricht 5000 LKR). Am Ausgang des Flughafens Chennai gibt es zwei Geldautomaten, wo du direkt Geld ziehen kannst. Dann hast du es fürs Taxi parat. Das Geldwechseln am Flughafen solltest du nach Möglichkeit vermeiden, weil sie in der Regel zu deinen Ungunsten tauschen und du Verluste machst. Aber klar, ein bisschen Sicherheits-Bargeld solltest du bei Ankunft dabei haben, falls mal ein Geldautomat streikt. 

Hab Bargeld dabei! Wenn du dich vor Ort bewegst, solltest du immer ausreichend Bargeld für Essen und Trinken sowie für Taxis, Auto-Rikschas und günstige Hotels dabei haben. Kreditkarten werden nur in größeren Unternehmen oder Hotels akzeptiert. Ich habe sehr gute Erfahrung damit, große Scheine unter meiner Kleidung in einer Reisepasstasche aufzubewahren.


ESSEN IN INDIEN

Zunächst einmal: Ich finde das Essen in Indien fantastisch und habe nur gute und positive Erfahrungen gemacht. Dafür aber habe ich auch ein paar Basic Regeln beachtet, die ich gerne an dich weitergeben möchte!

Frisch gekochtes! Greif nur zu Essen, welches frisch zubereitet ist. Das ist der beste Weg, um Krankheiten durch Bakterien oder Parasiten zu vermeiden, falls Essen bei den heißen Temperaturen lange draußen stand. 

Vermeiden Salate, Säfte und Rohes. Ungekochte Lebensmittel werden fast ausschließlich mit Leitungswasser gewachsen, was unsere nicht-indischen Mägen nicht vertragen. Es gibt Ausnahmen: Einige Restaurant nutzen gefiltertes Wasser für Säfte, drunter der Ort, in dem wir in Mahabalipuram frühstücken.

Kein Fleisch. Das Fleisch hängt oft lange an der warmen Luft, in der Sonne und sollte absolut vermieden werden! Dasselbe gilt für Fisch!🙂

Iss kein Straßenessen. Es sieht oft verlockend aus, überfordert aber in der Regel unsere Mägen, deswegen lass es am besten ganz bleiben. Es ist es nicht wert, dafür tagelang auf deiner Reise auszufallen.  

Achte darauf, dass du nicht zu stark gewürztes Essen zu dir nimmst, insbesondere Chili. Einige Gewürze sind gut, aber Chili's können wie ein Abführmittel wirken, vor allem bei der indischen Menge an Gewürzen. Deshalb: Keine scharfe Würze! Garam Masala Nahin! Sollte das Essen trotzdem zu scharf sein, bestelle dir ein paar Beilagen wie einfachen Reis und gekochtes Gemüse dazu, um so deine Mahlzeit und deinen Gaumen abzukühlen.

Nicht zu viel auf einmal essen. Es schwächt deine Verdauung und Immunität, was dich empfänglicher für Bakterien macht.

Ungewohnt, aber durchaus etwas Feines: Deine Hände. Deine Hände sind oft das sauberste Utensil, weil du sie selber vor dem Essen waschen kannst. Es gibt in der Regel immer Waschstellen in Restaurants, da die Inder selber mit der Hand essen und Wert auf Hygiene legen. Und vergiss nicht, vorher und nachher Handdesinfektionsmittel zu verwenden!


WASSER

Absolutes No-Go: Leitungswasser: Trinkt nur Wasser in abgepackten Flaschen. Das gesamte Leitungswasser in Indien ist mit Schadstoffen und Amöben belastet, was dir nicht bekommt! Die am meisten empfohlenen Marken sind Bisleri, Kinley und Aquafina. Achte außerdem darauf, dass der Verschluss richtig zu war, wenn du es kaufst. Einige Schlawiner füllen Leitungswasser in Wasserflaschen ab. Aber das merkst du beim Kauf, indem du einen Blick auf den Verschluss wirfst. 

Putzt deine Zähne nicht mit Leitungswasser. So ärgerlich es auch erscheinen mag, ich rate dir, deine Zähne nur mit Wasser aus der Flasche zu putzen. Dein Zahnfleisch ist ein direkter Weg zum Blutkreislauf und damit leicht empfänglich für Infektionen.

Dusche dich mit Sorgfalt. Öffne nicht den Mund oder die Augen unter der Dusche, um zu vermeiden, dass das Wasser in eine unerwünschte Öffnung gelangt.

Du brauchst ausreichend Flüssigkeit. Indien ist typischerweise heiß. Nimm mindestens zwei Liter Wasser pro Tag zu dir, um gesund und stark zu bleiben.

Verzichte auf Eiswürfel in Getränken. Da das Eis höchst wahrscheinlich aus Leitungswasser hergestellt ist, bestell die Getränke ohne Eiswürfel.

Genieß Kokosnusswasser. Frische Kokosnüsse sind extrem gut, um dich zu hydrieren, deine Elektrolyte aufzufüllen, dir bei leichten Magenverstimmung zu helfen und sie machen schlichtweg glücklich. Achte aber beim Kauf auf die Sauberkeit des Stands, insbesondere des Messers, welches zum Aufschneiden der Kokosnüsse genutzt wird. Vertrau deinem Bauchgefühl.


WAS SOLL ICH TRAGEN?

Sowohl für Männer als auch für Frauen ist die Regel, nicht zu viel nackte Haut zu zeigen. Natürlich sind die Dinge an touristischen Hotspots lockerer, aber es ist ein klares Zeichen von Respekt gegenüber der indischen Kultur, sich angemessen zu kleiden. Und die Inder sind sehr dankbar, wenn wir Reisenden uns daran halten. 

Weibliche Touristen sollten im Allgemeinen ihre Schultern, Knie, Dekolleté und Taille bedeckt halten; Kleidung wie Hot Pants, Miniröcke, Tanktop und Bikini-Tops sind überall in Indien ungeeignet, es sei denn, man ist am Strand. Eine bescheidene Kleidung trägt außerdem dazu bei, unerwünschte Aufmerksamkeit bei Männern zu verringern.

Die Erwartungen an Männer sind weniger streng, und viele indische Männer tragen heute gewöhnlich lässige westliche Kleidung, aber es lohnt sich immer noch, bescheiden zu sein. Interessanterweise habe ich selten einen Inder in Shorts gesehen.

Für unsere Yoga Praxis brauchst du dir natürlich keine Gedanken machen, da wir in einem separaten Ort für uns sind. Du kannst hierfür deine normale Yogakleidung tragen. 

Walk on your foot: Du wirst während der Reise so viel Barfuß laufen wie sicherlich nie zuvor (höchstens als Kind). Das ist ein wunderbares Gefühl, wenn am Anfang auch ungewohnt. Insbesondere an heiligen Orten und Stätten, lässt man die Schuhe draußen


KOMMUNIKATION

Lerne den berühmten "head wobble" zu verstehen. Diese subtile Geste vermittelt viel Bedeutung, je nach Kontext und Grad, in dem der Kopf geschwungen wird. Es kann einige Zeit dauern, bis man ihn lernt zu deuten und vielleicht sogar selber anzuwenden. Wenn man es beherrscht, ist es eigentlich eine sehr natürliche und angenehme Form der zwischenmenschlichen Kommunikation.

Wisse, dass "Ja" auch "Ich verstehe nicht" bedeuten kann. Manchmal möchte ein Fahrer oder Ladenbesitzer dir gefallen oder die Kommunikation fortsetzen obwohl er dich nicht versteht und so sagen sie "ja". Nimmt kein "Ja" als Antwort!

Sei offen für das Verständnis der vielen verschiedenen Akzente. Indien hat 17 Hauptsprachen und eine große Auswahl an englischen Akzenten. Dies kann zu Schwierigkeiten beim Verstehen einzelner Worte führen. Manchmal musst du die Person einfach bitten, sich zu wiederholen oder du wiederholst hartnäckig "Ich verstehe nicht". Nach einigen Wiederholungen gewinnst du in der Regel Klarheit. Wenn alle Stricke reißen, suche dir einen anderen Gesprächspartner, der besser Englisch spricht und dir die nötige Auskunft geben kann. 

Sprich in kurzen und präzisen Sätzen. Lass von jeglichem Perfektionismus im Englischen los. Reduziere deine Sätze auf kurze Aussagen und wenige Worte. Zum Beispiel: Anstatt “Do you know how I find my way to Pondicherry?”, einfach: “Bus to Pondicherry?” Nimm es mit Humor: Du wirst eine viel angenehmere Reise haben, wenn du den Humor darin siehst, anstatt wütend und verärgert zu reagieren. Diese Menschen tun ihr Bestes mit Englisch als ihrer zweiten oder dritten Sprache, begegne ihnen daher mit Respekt.


TRANSPORT ÜBERALL IN INDIEN

Inder fahren auf der linken Straßenseite. Die Inder folgen dem britischen Beispiel und fahren auf der linken Seite. Allerdings kann verrücktes Fahren (nicht unüblich vor Ort) oft dazu führen, dass ihr Menschen auf der falschen Straßenseite seht.😊

Local Buses sind der schnellste und einfachste Weg um zu reisen – das gilt für Reisen bis zu vier Stunden. Alles Längere könnt ihr in Sleeper oder semi-sleeper Bussen bewältigen. Sie sind einfacher zu buchen und günstiger als Züge.
Online kannst du Nachtbusse bei redbus buchen

Reisen mit dem Zug. Reise nur in 3A, 2AC oder First Class und achte darauf, dass du deine Tickets so früh wie möglich buchst. Wenn du bestimmte Routen schon im Voraus weißt, dann buch sie am besten von Deutschland aus, damit die Tickets nicht ausgebucht sind. Züge sind die beste Art, lange Strecken (ab 11 Stunden) zu bewältigen.
Online kannst du Züge bei 12go.asia buchen

Google Maps Offline. Ich empfehle dir, vor deiner Abreise die Google Maps Offline für Indien auf dein Smartphone herunterzuladen. Es ermöglicht dir ohne mobiles Internet, dich via GPS zu navigieren. Das hat mir in Indien sehr geholfen, um von A nach B zu kommen. Vor allem, weil viele Straßen in kleineren Städten nicht namentlich ausgeschildert sind. 
Es ist auch sehr praktisch, wenn du ein Taxi oder eine Rickshaw nimmst. Denn mithilfe von Google Maps kannst du vorab checken, wie viele Kilometer die Strecke sind und entsprechend berechnen, wie viel die Fahrt kosten sollte. Das gibt dir eine bessere Verhandlungsbasis mit den Fahrern.
Sogar Namen von Orten wie Sehenswürdigkeiten und Restaurants werden meistens in Google Maps Offline gespeichert. 

Hier findest du einen Guide für die Installation und Anwendung:
https://www.heise.de/tipps-tricks/Google-Maps-offline-nutzen-so-geht-s-3945723.html


WIE MAN IN INDIEN VERHANDELT

Inder sind sehr gut darin zu handeln und wissen, wie man Up-Selling betreibt.

Taxis, ob Auto oder Rikschas: Zahle niemals den erst genannten Preis, wenn du ein Taxi nimmst – egal ob Auto oder Rikscha (die sogenannte Tuk-Tuk). Rechne dir zuvor selber grob den Preis aus: Für vier Kilometer zahlst du rund 50 Rupees.

Du musst wissen, dass der "maximale Verkaufspreis" nicht der „wahre“ Preis ist. Die meisten Artikel, die verpackt werden, haben eine MRP-Schrift. Dieses ist der maximale Einzelhandelspreis, aber es ist immer möglich, diesen Preis runter zu handeln. Und vor allem: Zahle definitiv nicht mehr als den MRP-Preis.

Vergleiche die Preise. Bevor du große Einkäufe machst und du die Zeit und Energie hast, solltest du verschiedene Angebote vergleichen. Kommunizier das auch durchaus dem Händler. Das hat oft zur Wirkung, dass er dir im Preis entgegen kommt. 

Du lernst schnell, wie es funktioniert. Die Hauptsache ist, dass du mit möglichst niedrigen Preisen anfängst zu verhandeln und dann sofort ein wenig höher anbietest, so dass sie wissen, dass du verhandeln willst. Ihr könnt euch dann in der Mitte treffen.

Den Spaß nicht vergessen. Die Hauptsache ist, die Dinge nicht zu ernst zu nehmen (zumal es für unsere europäischen Verhältnisse oft um keine hohen Summen geht).


PACKLISTE FÜR DEINE REISE

Yogamatten und Hilfsmittel für deine Yogapraxis werden für dich vor Ort zur Verfügung stehen. Wenn du deine eigene Matte mitbringen möchtest, gib mir bitte bis Ende November Bescheid, damit ich vor Ort weiß, wie viele ich besorgen muss.

Reisepass-Tasche. Ich bewahre mein Geld und meine Kreditkarten in dieser Tasche unter meinem Hemd auf, damit ich keine Brieftasche in der Tasche haben muss.

Erste-Hilfe-Kasten: Wundspray und Pflaster sind ein Muss.

Reisetabletten: Für Übelkeit/Erbrechen und Durchfall.

Elektrolyte. Durchfall kann dehydrieren, wobei Elektrolyte dir Abhilfe schaffen. Selbst wenn es dich nicht erwischt, ist es wichtig, bei dem heißen Wetter in Indien gut hydriert zu bleiben. Du kannst die Elektrolyte zwischendurch in dein abgefülltes Wasser mischen, um die Feuchtigkeit zusätzlich zu erhöhen.

Desinfektions-Spray: Das ist ein echter Allrounder, den du in Indien zu schätzen weisst. Ich nutze das SOS Desinfektions-Spray von DM. 

Desinfektionstücher: Sie sind hilfreich, um die wichtigsten Oberflächen, mit denen deine Haut direkt in Kontakt kommt, sauber zu machen.

Anti Zecken und Mücken: Ebenfalls ein Allrounder und mit Sicherheit deine meist genutzte Kosmetik in Indien (neben Sonnencreme). Ich nutze die von Zedan von Alnatura, und bin damit sehr zufrieden.

Sonnenschutzmittel: Unbedingt!

Flip-Flops: Trage Flip-Flops in der Dusche, denn die Badezimmerböden sind nicht der sauberste Ort.

Indien-Netzteil: Obwohl ich es am Ende sehr wenig benutzt habe, da die meisten Unterkünfte und Restaurants EU-Steckdose haben. Aber es schadet nicht eines mitzubringen.

Reise-Schlafsack: Diesen leichten Reise-Schlafsack habe ich immer benutzt, es ist sehr leicht und klein um es dabei zu haben.

Waschmittel: Wenn du für eine längere Zeit in Indien reist, lohnt es sich, eine Tube Handwaschmittel dabei zu haben. Es ist schneller und einfacher manchmal selber die Klamotten zu waschen als eine Wäscherei (die übrigens meistens auch per Hand waschen) zu finden.



“Indien wird bis in den Kern deines Selbst vordringen und deine Sinne auf eine Weise überwältigen, wie kein anderer Ort der Welt. Es ist vielleicht nicht das einfachste Land, um zu navigieren, aber jeder Schritt lohnt sich. Es kann eine der einprägsamsten Erfahrungen werden, die du je gemacht hast. Wenn du Herz und Verstand offen hältst und einen guten Sinn für Humor hast, dann ist dies ein Ziel, welches du auf keinen Fall verpassen solltest”.